«Schweizer Brot: Herkunft des Brots in der Schweiz»

Nach einem Jahr Übergangsfrist muss seit dem 1. Februar 2025 für Brot und Feinbackwaren im Offenverkauf das Produktionsland schriftlich deklariert werden. Damit können die Konsumenten bewusst die Entscheidung für Schweizer Brot treffen. 

Allerdings sagt das Produktionsland nichts über die Herkunft der Rohwaren aus. Das Mehl kann aus einem anderen Land stammen und die Herkunft muss nicht deklariert werden. Natürlich steht es allen Verkäufern von Brot und Feinbackwaren frei, die Herkunft der Rohstoffe ebenfalls auszuloben, sei es mit einem Label, sei es einfach mit einer Herkunftsbezeichnung im Inhaltsverzeichnis. 

Für Teiglinge, welche in die Schweiz importiert und hier fertig gebacken werden, darf als Herkunftsland nicht die Schweiz angegeben werden, sondern das Produktionsland. Da der Import von solchen tiefgekühlten Teiglingen in den letzten Jahren stetig zugenommen hat, bei einer stabilen inländischen Produktion, geraten Schweizer Produkte vermehrt unter Druck. Die importierten Waren können deutlich günstiger hergestellt und anschliessend fast zum Schweizer Preis verkauft werden, da bis anhin oftmals nicht klar ersichtlich war, woher die Produkte tatsächlich stammen. Jetzt haben alle Konsumenten die Wahl, welche Produktion sie unterstützen möchten. 

Die Umsetzung wurde im Detailhandel und in den meisten Bäckereien gewissenhaft vorgenommen. In Restaurants und auch an Events oder Ähnlichem ist die Deklaration aber oftmals noch nicht klar ersichtlich. Über die Auswirkung auf den Entscheid der Konsumenten am Verkaufspunkt lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt keine Aussage machen. Wünschenswert wäre natürlich ein Rückgang bei den Importen von Backwaren, welche sich in den letzten 20 Jahren verdreifacht haben und heute bei rund 155 000 Tonnen liegen. Aussagen dazu sind frühestens nach einem Jahr möglich, wenn die Zahlen mit den Vorjahren verglichen werden können. Deshalb gilt für alle, denen die einheimische Produktion eines Qualitätsproduktes am Herzen liegt: «Schau drauf beim Brot-Kauf.»  

SGPV - Schweizerische Getreideproduzentenverband